Meditation für Lebenslust 

Lebenslust und Leiden … Praktische Lebenshinweise

Lebenslust und Leidenszeiten
Sind das Paar, die uns begleiten …
Wer als Sieger sich erweist,
Bestimmt zumeist dein Menschengeist …

Hast du die Lust an deiner Seite
Gewinnt sie mehr und mehr an ihrer Breite …
Bis die Tiefe in dich dringt
Und der Lust die Richtung nimmt …

So geht es HOCH und wieder RUNTER,
Beide halten dich so geistig munter.
Das EINE braucht das ANDERE dringend,
Naturgemäß ist es so zwingend …

LUST und LEIDEN sind des Menschen LOS
Doch nur gemeinsam sind sie bloß …
Als Ergänzung dir geschenkt
Und so dein Leben für dich lenkt …

Auf Leiden würd‘ ein jeder gern verzichten,
Doch auf die Lebenslust mitnichten.

MEDITATION

Kann nicht nur LUST mein Leben sein?
OH DOCH, DAS KANN GUT SEIN!
Diese Frage stellt sich ein!
ATME EIN, ganz tief und FEST,

Fülle mit Prana deine LUNGEN VOLL,
Dein Geist zügelt deine Emotionen … TOLL!
So kann er endlich dich belohnen.
ER SOLL AUCH WEITER IN DIR WOHNEN.

ATME ebenso genussvoll aus.
So reinigst du dein Inn‘res Haus.
Alte Gewohnheiten wirst du so erkennen,
Jetzt musst du sie beim Namen nennen …

Der erste Schritt ist so getan,
Die Lebenslust wächst TIEF IM Herzen spürbar an …

All das, was zur Gewohnheit wird,
Ist nicht immer nur ein guter HIRT.
Wenn er DICH FESSELT, was dir nichts bringt,
Dich zu Unsinn auch noch zwingt …
MUSST DU TUN, WAS SINNVOLL SCHEINT,
HERZ UND SEELE SIND VEREINT.

Dies ist kein böser Traum, der im Schlaf dich quält,
DENN NUN HAST SELBER DU GEWÄHLT.

Wenn Lebenslust zur Gier sich wandelt,
Auch noch zur Sucht wird, wie du handelst …
Bist du als Sklave hier auf dieser Welt,
Nur, dass es dir so nicht gefällt.

Das Leid wird stiller Zeuge deiner Lebenssucht.
So wächst auch unerfreulich an dein Lebensfrust …
Dieser Kreislauf hört erst auf sich schnell zu drehen,
Kann dies dein Geist einmal verstehen …

Dann erwacht dein freier Wille,
Setzt befreiend neue Ziele.
Lass nicht in deinem Hause zu,
Dass Schönes zur Gewohnheit wird.
Und dich durch falsche Werte irritiert.

Gewohnheiten können dein Herz zutiefst verwirren.
Dein Herz will, dass ALLES lebt, dass ALLES strebt,
Lust und Leid dich zum Balanceakt zwingt,
Wodurch Freud und Friede in dir schwingt.

Das Leben zeigt sich stets dir NEU.
Bleib dem Wandel deshalb treu.
Lass nicht Angenehmes zur
Selbstverständlichkeit verkommen,
Bleib im Herzen stets besonnen.

Erlerne Dankbarkeit in kleinen Dingen,
Täglich sollst du sie freudig üben,
Nichts kann deine Freude trüben.
Dankbarkeit ist eine große Macht!

Nur jenen verdunkeln sich die Sonnenstrahlen,
Die mit großem Leid die kleine Lust bezahlen.
In deiner inneren Waage liegt die Kraft,
Die frei von Leiden dich dann macht.

LEBENSLUST heißt NEUES sehen,
Sich nicht mehr nur im Kreise drehen –
Wann ist´s genug?
Bleib still in deiner Waage balanciert
Und hör in dich hinein!
Bist du das Hamsterrad
Oder der Hamster,
Dieses arme Schwein.

Das Hamsterrad gleicht der endlosen Karriereleiter,
sie hat kein Ende, drum lauf nicht weiter.
Bleib einmal stehen, das Rad
Wird ohne dich sich nicht mehr drehen.

Das Ergebnis wird dann sein,
Du fühlst dich nicht mehr einsam und allein,
Weil die Stille … kehrt friedlich in dir ein.
Du bist zu Hause angekommen …

Den höchsten Berg hast du überwunden,
Der im Geiste dir den Weg versperrte,
Nun hast du neue Lebenswerte.

Ist es die nicht erzwungene LUST,
Die dich erfreut,
Sie wird auch niemals je bereut.
Dann hast du Recht, jetzt liegst du richtig,
Weil nichts Äußeres dich verpflichtet.

Nimm auch das Leid,
Es ist nicht schlecht,
Es hilft dir besser zu verstehen,
Beide wollen in dir leben.
Du bestimmst, wie soll‘s gehen?

Nur du bestimmst im freien Geist,
Du brauchst nun nicht mehr blind zu glauben,
Weil du weißt alles vergeht und ist im Wandel,
Kannst du wissend friedlich wandeln …

Bedenke, wer nicht fliegen kann, muss GEHEN,
Wer nicht die Veränderung akzeptieren will, bleibt STEHEN.

Bleibt der Mensch irgendwann dann zu lange stehen,
Will ihn niemand gerne sehen …
Im Äußeren soll mehr Ruhe walten,
Doch im Geiste sollst du die Bewegung sein.
Dein soll Herz herrschen und gestalten.

Wer dem Stillstand sich ergibt,
Erfährt, dass er nicht sein Leben liebt.

Ohne LIEBE fließt das Leben nicht,
Es verliert an Farbe wie an Licht,
Ich schrieb die Wahrheit … KEIN GEDICHT.

Helmut Gombocz, 19.6.2020

Was mich die Coronazeit gelehrt hat

… beziehungsweise mir klar aufgezeigt hat.

Kurze Gedankensplitter – nach reichlicher Beobachtung von Menschen in der Corona Phase.

Reiche werden reicher,
Ängstliche werden ängstlicher,
Brutale werden brutaler,
Gesetzestreue werden noch gesetzestreuer,
Unglückliche noch unglücklicher,
Unbelehrbare noch unbelehrbarer,
MACHTHABER werden noch MACHTHUNGRIGER.

Gelassene werden noch gelassener,
Wissende noch wissender,
Gläubige noch gläubiger.

Diese Aufzählung lässt sich auf alle Attribute von uns Menschen erweitern und unendlich weiterführen. Es geht im Prinzip nur um die Feststellung der enormen Verstärkung von menschlichen Neigungen in Extremsituationen.

Es scheint, als ob in Extremsituationen und AUSSERGEWÖHNLICHEN LEBENSUMSTÄNDEN MENSCHLICHE CHARAKTEREIGENSCHAFTEN besonders sichtbar zu Tage treten.

Gesteuert von allen Sinnesbereichen zeigen sie sich extrem … VERSTÄRKT in ihren Verhaltensweisen. Die natürliche Grundangst der Menschen ist ein erforderliches Energiepotential, denn die Angst soll ja den Mut zum Überlebenskampf bereitstellen oder – falls möglich – die Energie zur Flucht vor der lebensbedrohlichen Gefahr ermöglichen.
Diese persönlichen Eigenschaften erzeugen bei allen Menschen Angstsituationen – gleichermaßen. Sie sind seit Menschengedenken in uns gespeichert. NUN kommen sie eben verstärkt zum Vorschein und zum Ausdruck. Hier zeigt sich die mentale und spirituelle Ebene als Lebensdimension bei uns Menschen. Das individuelle Bewusstsein der Menschen beeinflusst die Wahrnehmung der jeweiligen Lebenssituation. Dementsprechend werden Handlungen gesetzt – gemäß den alten angelernten Glaubenssätzen und Programmierungen … oder entsprechend des erweiterten (transformierten) Bewusstseins.
Ganz deutlich tritt die innere Haltung als äußere Manifestation in diesen Extremsituationen in Erscheinung. Dabei möchte ich betonen: jeder Mensch kann nur gemäß seinen Konditionierungen REAGIEREN.
Agieren – als Handlung – ist nur bewusst Fühlenden, Denkenden möglich. Die natürliche UR-Angst lässt vielen Menschen keine Chance, klare Gedanken zu fassen und vernünftige Entscheidungen zu treffen.

Gibt es Lösungsansätze für diese Problematik?
Ja, zum Glück gibt es Lösungsansätze. Und hilfreiche Techniken im geistigen Wahrnehmungsbereich.

Es beginnt immer wieder bei der persönlichen Wahrnehmung jedes Individuums.

Erst durch die erlernte, gewohnheitsmäßige Bewertung und Beurteilung von Situationen verändert sich unsere Gefühlslage. Das Leiden beginnt erst durch deine eigene Identifikation mit einer als unangenehm empfundenen Situation. Wir können lernen, unangenehme Situationen aus einer gewissen Entfernung, also mit Abstand zu sehen.

Beispiel: Der Blick auf die Erde aus einem Flugzeug in der Höhe von 10.000 Fuß lässt schwerlich eine Identifikation mit einem auf der Erde leidenden Menschen zu. Der räumliche Abstand erleichtert uns auch, einen emotionalen Abstand zu halten!

Bezeichnend dafür ist das fantastische Lied von Reinhard Mey “Über den Wolken“.
Sobald wir Menschen nur einen Augenblick im HIER und JETZT (das ist der Augenblick von Gedankenlosigkeit und innerer Stille) verweilen können, erkennen wir unsere Angewohnheit, UNS selbst ins GESTERN zu beamen – oder UNS ins MORGEN zu katapultieren.
Der Verstand ermöglicht es, uns gefühlsmäßig in die Vergangenheit zurückzuversetzen … oder unser augenblickliches Sein – im Hier und Jetzt – zu verdrängen. Wir können uns in der Vergangenheit verlieren und die Schmerzen im HIER und JETZT erleiden.
Ebenso haben wir die Möglichkeit, Schmerzen aus der Vergangenheit in die Zukunft zu transportieren, sodass wir im Augenblick die Zukunft schmerzvoll erleben.

In alten Zen-Geschichten gibt es viele Beispiele, die hilfreich sind, ein höheres Bewusstsein in unangenehmen Situationen anzustreben.

Beispiel: Bewerte eine unangenehme Situation nicht übereifrig und sofort.
Bedenke “NICHTS IST WIE ES SCHEINT“.
Rufe Dir in Erinnerung “ALLES HAT EIN ENDE“.
Es gibt situationsbedingte Unannehmlichkeiten, die nicht mehr zu ändern sind, aber auch nicht für immer bleiben …

Durch ständiges Üben schaffst du es, DIR diese Wachheit in einer brenzligen Situation ins Bewusstsein zu rufen. Selbst schöne Augenblicke und Situationen unterliegen der ständigen Veränderung.

Wachsamkeit bedeutet, nicht unbewusst zu träumen – das heißt sich der Tatsache bewusst zu sein  “Nichts bleibt oder hält ewig“.
Diese Sichtweise hilft dir, Abstand von Situationen zu halten, die sowieso vergehen müssen.

Dazu schrieb ich 1992 ein passendes Lied mit dem Titel “Heut ist mein bester Tag“.


14.11.2020

Der Sucher

Der Sucher sucht, das ist sein Recht
Und findet oft, was er gern finden „möcht“.
Sein Eifer sucht und zwingt ihn dann,
Das, was er sucht, auch finden kann.
Vom ganz GROSSEN GANZEN – ach HERRJE,
Sucht er nur ein kleines Stück … oh JEMINE!

So sucht er dann ein Leben lang
Und wird nicht müde,
Doch sein Blick fürs GROSSE GANZE
Hat bei diesem Sucher keine Chance …
Denn – was er jemals hat gefunden,
Stillte nur kurz den Wissensdurst,
Heilt niemals seine Sucherwunden …

Die Sucherkrankheit lebt in jeder Menschenseele,
Doch sucht sie meist an falscher Stelle,
Im AUSSEN ist nur manifestiert,
Was der Menschengeist im INNEREN gebiert.

Wozu das Suchen auch beenden?
Das fragt er sich mit gutem Recht.
Was hält er dann in seinen Händen?
So war sein Suchen leider schlecht.
Es bleibt ihm NICHTS,
ACH GOTT HERRJE …
Der Sucher tut sich selber weh!
Der Sucher HAT SICH SELBST ENTSCHIEDEN,
DABEI DAS FINDEN STETS GEMIEDEN.

Unter schönen Linden
Sind gereifte Äpfel kaum zu finden.
Vom GROSSEN GANZEN WEIT GETRENNT,
Glaubt ER, dass nur ER die Wahrheit wirklich kennt …
Mit wissenschaftlichen Belegen ausgestattet,
Lebt er dahin, bis er ermattet.
Die Lebenszeit mit Suchen ausgefüllt, 
Wird er bald alt, sehr traurig und auch müde …
Denn selbst die helle Sonne
Erscheint ihm jetzt
Oft zu trübe!

Erst auf dem Totenbett wir ihm ganz klar,
Dass seine Suche meist vergeblich war!
Er blickt zu Gott – erst jetzt wird ihm gewiss, 
Dass, was er vergeblich suchte,
Schon immer in ihm ist.

AMEN


Graz, 16. 9.1963
(Niederschrift. Ich lag mit Schleimbeutelentzündung im linken Schultergelenk im St. Anna Kinderspital)