Hochzeit am 22. März 1969

Als ich gerade 16 Jahre jung war, begegnete ich am 1. Mai 1964 einem bezaubernden Mädchen, sie hatte einen Monat davor ihren 14. Geburtstag gefeiert. Ich sah sie und ihr zaghaftes Lächeln. Sofort wusste ich, dass sie die Frau meines Lebens sein wird! Sie ist eine hübsche, noch schüchterne Seele, die mich erden kann, damit ich in beiden Welten gleichzeitig und zufrieden leben kann.

Einen Monat vor der geplanten Hochzeit erlitt ich bei einem Fußballspiel einen Schienbeinbruch. Das rechte Bein war vom Knöchel bis zum Oberschenkel eingegipst. 1969 heirateten meine Frau Vesna und ich, trotz meines Gipsbeines.

Meine oftmals schwierig zu verstehende Lebensphilosophie und meine Sprunghaftigkeit, meine enorme Begeisterungsfreudigkeit für Neues, wie auch meine Kontaktfreudigkeit und die Gesprächsfreudigkeit mit unterschiedlichsten Menschen unterschiedlichster Kulturen, Religionen und Lebensanschauungen kostete meine Frau viele Nerven und anstrengende Stunden während unserer 50 Ehejahre.

Tante Anna

Bei der Silberhochzeit meiner Mama mit meinem Stiefvater:
Tante Anna und ich

Nach meinem schweren Unfall im Juli 1960 auf dem Bauernhof verblieb ich noch ca. zwei Monate im Grazer Kinderspital zur laufenden, ärztlichen Beobachtung. Ich bekam ein Einzelzimmer, das war zu dieser Zeit völlig unüblich.

Gleichzeitig wurde eine Religionslehrerin für mich zur Verfügung gestellt, die von allen nur mit „Tante Anna“ angesprochen wurde. Es war eine ca. 60 Jahre alte, adelige Dame (Anna von Henneberg-Paungarten war ihr vollständiger Name), die mehr um mein seelisches Wohlbefinden bemüht war als bei den anderen Kindern. Die einfühlsame, hochgebildete Dame war meine wichtigste Kontaktperson und sollte für mich darüber hinaus viele weitere Jahre eine treue Lebensbegleiterin bleiben.

Eines Tages besuchte mich Tante Anna im Kinderspital und übergab mir ein braun verschnürtes Paket, darin war ein Buch, ein Geschenk für mich, es war „Das Tibetanische Totenbuch“. Mein erstes eigenes Buch – Hurra!!! Jetzt konnte ich die langen Tage und noch längeren Nächte mit Lesen ausfüllen!!!

Doch sollte ich mein Buch vor anderen Augen verstecken, sagte mir Tante Anna. Und mit niemandem darüber sprechen, außer mit ihr. Deshalb verwahrte ich das Buch gut. Das geheime Buch war nun mein größter Schatz. Damit das Buch nicht von den Krankenschwestern entdeckt wurde, konnte ich nur nachts ungestört lesen.

Damit ich eine Nachttischlampe bekommen konnte, musste ich die Stationsschwester täuschen und sagen, dass ich nachts Licht brauche, weil ich im Dunkeln Angst habe. Ich weiß, dass sie mir keinen Glauben schenkte, aber durch die Unterstützung von Tante Anna bekam ich eine Nachttischlampe in mein Einzelzimmer gestellt. Jetzt konnte ich in Ruhe und ungestört die ganze Nacht lesen. Zum Schlafen konnte ich ungeniert den helllichten Tag nutzen.

Meine Tante Anna hatte viele Stunden während meines 7-tägigen Komas an meinem Bett gesessen. Sie betete und hatte häufig meinen Namen „Helmut” laut ausgesprochen, sogar gerufen.

Ihr tiefgründiges Wissen war ihr hilfreich, als „Eingeweihte des Tibetanischen Totenbuches” mich, als ihren gelehrigen Schüler, zu höheren Dimension zu geleiten. Sie bezeichnete mich deshalb als ihr „Gotteskind”, weil ich auch stets glaubte ein Gotteskind zu sein. Sie war fest davon überzeugt, dass ihre Gebete von Gott erhört würden. Ebenso war sie fest davon überzeugt, dass die Liebe in Form von starken, positiv anhaltenden Gefühlen und bewusster bildhafter Vorstellung – so als wäre schon alles vollbracht, eine positive Auswirkung haben muss.

Sie hatte recht behalten!

Das Kindergarten-Faschingsfest

Helmuts kleiner Bruder Pepi (links) und Helmut (rechts)

Einer meiner großen Wünsche erfüllte sich beim Kinderfaschingsfest im Kindergarten.

Die bevorstehende Faschingsfeier 1951 im Kindergarten am Grünanger kam mir gerade recht und ich erzählte meiner Mama mein oft wiederholtes Gebet, dass ich einmal ein Prinz sein und mich in einen verwandeln möchte. Mein kleiner Bruder Pepi sollte als meine Prinzessin verkleidet sein.

Damals ging ich gemeinsam mit meinem um ein Jahr jüngeren Bruder in diesen Kindergarten.

Noch heute kann ich im Geiste durch die Kindergartenräumlichkeiten und -zimmer gehen, die kleinen Möbel anfassen, das runde Schwimmbecken im Garten sehen, wie auch alle Gesichter und die Namen der Kindergartentanten aufzählen und alle deutlich sehen.

Diese Fähigkeit der geistigen Vorstellungskraft als lebhafte Fantasie selbst zu erzeugen hatte mich meine Mama schon in meiner frühesten Kindheit gelehrt. Meinen Faschingstraum erzählte ich nur meiner Mama. Für sie war es ein Kindergebet, das erhört werden wird.

Mein Gebet wurde erhört, mein Wunsch ging in Erfüllung … als Prinz. Mit meinem Bruder als Prinzessin verkleidet, feierten wir ein schönes, unvergessliches Faschingsfest. Der liebe Gott hatte mein Gebet erhört und es durch meine Mama erfüllen lassen. Es war wie zu Weihnachten, als die Eltern dem Christkind bei der Beschaffung und rechtzeitigen Lieferung der Kinderwünsche behilflich waren.

ALSO WIRKT DER LIEBE GOTT NICHT NUR DURCH MEINE MAMA, SONDERN DURCH ALLE MÜTTER UND VÄTER, SOWIE DURCH ALLE MENSCHEN, DIE GUTES TUN WOLLEN.

Eine Wohn-Baracke am Grünanger in Graz  (1948)

Unser „Sommerpavillon“. Das Jahr 1946: Es war Nachkriegszeit, meine Mama wohnte mit ihren vier Kindern in einem Wohnasyl in Graz. Mein ältester Bruder war gerade 13 Jahre alt. Ein Bruder war gerade erst im Februar 1946 geboren worden.

Unser Papa war in einem entfernten Männerasyl in Graz untergebracht. Männer und Frauen wurden damals stets getrennt in verschiedenen Asylen untergebracht.

Unser Papa – er hatte schon seit seiner Kindheit ein schweres Herzleiden – war gelernter Schuster, es war eine sitzende Arbeit, welche für seinen Gesundheitszustand nicht förderlich war. Also war mein Papa – wie auch viele andere Väter – von seiner Familie getrennt. Zweimal im Monat durften alle Ehemänner und Familienväter ihre Frauen und Kinder im Frauenasyl für einige Stunden besuchen.

In unserem Frauenasyl, in dem meine Mama mit uns Kindern lebte, hatte Herr HELMUT, als Asylverwalter, das Sagen. Unter seiner Führung lebte meine Mama damals zusammen mit ihren vier Kindern (2 bis 13 Jahre jung) auf ca. 11 Quadratmetern.

Herr HELMUT ermöglichte es durch seinen persönlichen Einsatz, dass unser gesundheitlich geschwächter Papa zu uns ins Frauenasyl ziehen durfte.

Unser gemeinsamer Wohnraum (im Stockwerk direkt unter dem riesigen Holzgiebel) umfasste ca. 11 m2 Wohnfläche, mit nur einem Giebeldachfenster, direkt an der Dachschräge des Dachstuhles. Ständig drängte sich Frischluft durch alle Ritzen und Spalten des hölzernen, alten Dachstuhles in unser gemütliches Familiennest. Laut meinem ältesten Bruder wurden abends Matratzen ausgelegt, aus Platzmangel gab es keine Betten. Das große Matratzenlager glich einer großen Spielwiese. Morgens wurden die Matratzen wieder an die Wand gestellt.

So einfach war es damals.

Mein innerer Klang

Auch beim größten Krach von Arbeitsmaschinen, bei jedem Lärm oder menschlichem Gemurmel, sogar wenn aus dem Radio laute Musik erklingt, war mein eigener Klang ständig und deutlich für mich zu hören. Er war und ist immer da. Bei geöffneten und geschlossenen Augen.

Er wirkte so beruhigend auf mich, dass ich mich niemals alleine oder sogar einsam oder verlassen fühlen konnte. In dieser Klangwolke war ich beschützt und ohne Angst, unverletzbar, wunderbar geborgen.
Erst viele Jahrzehnte später entdeckte ich den Hintergrund wie auch die wichtige Bedeutung dieser feinen Töne und Schwingungen, die mich ständig umgaben.

Die Grille als heiliges Geschöpf fand schon in alten, längst vergangenen Kulturen eine besondere Bedeutung.

Hilfreich für ein besseres Verständnis dieses physikalischen, aber dennoch nicht messbaren Phänomens war mein Maschinenbaustudium in Frankfurt/Main. Das Lehrfach Physik bekam damals für mich einen ganz neuen Stellenwert, es öffnete mir neue Türen und Tore in andere Fachgebiete …

Besonders meine andauernden Studien hinsichtlich kosmischer Gegebenheiten und die dahinter liegenden Geheimnisse schafften interessante Verknüpfungen in den unterschiedlichsten Wissensgebieten. Während meines unermüdlichen Forschungsdranges stieß ich auf hochinteressante wissenschaftliche Publikationen und Fachbücher mit teilweise fast unglaublichen Forschungsergebnissen.

Dabei wurde ich auch konfrontiert mit der nachgewiesenen Erdresonanz von 7,83 Hz, die auch als der Pulsschlag der Erde bezeichnet wurde. Entdeckt und nachgewiesen vom deutschen Physiker und Elektroingenieur Winfried Otto Schumann.

Eine lange, mich stets beschäftigende Frage über Licht und Farbe fand endlich ihre zufriedenstellende Erklärung in verschiedenen Fachartikeln führender Experten. Schon 1958 wurde auch die Entwicklung Kirlianfotografie weltweit gefeiert. Durch sie konnten erstmals Fotografien von der menschlichen Aura gemacht werden.

Wie in einer schillernden, nicht zerstörbaren Schutzhülle aus allen existierenden Farben (nicht nur die Farben, die wir kennen und sehen können). Sie umgeben unseren ganzen Körper wie eine schützende Hülle, die von außen eindringende Strahlen und Schwingungen regelrecht abprallen lassen, wie ein Hitzeschutzschild Raketen vor dem Verglühen schützen soll.

Mein Leben als Helmut

Helmut (2. von rechts) mit Familie

Mein Leben als Helmut begann schon vor meiner biologischen Zeugung – wie ist das zu verstehen?

Warum ich auf den Vornamen HELMUT (HELLER-MUT, ahd. Behelmter – beschützter Mut) getauft wurde, hatte ich schon in meiner Jugendzeit von meiner Mama erfragt.

Die wunderbare Erklärung für meine Namensgebung machte mich sehr stolz. Deshalb wollte ich MEINEN VORNAMEN mit der gleichen Würde tragen, ihn so gut ausfüllen und ihm genauso alle Ehre machen wie der nach Mamas Erzählungen einstige Asylleiter, Mit diesem Wissen konnte ich jahrelang gut leben … doch blieb da immer noch eine unerklärliche, nicht geschlossene Lücke in meinem Herzen. Unser “Familienpapa” war bereits 1950 verstorben, trotzdem fühlte ich mich nicht als vaterlos.

Als ich noch jünger war, hatte ich kein Bedürfnis die Frage zu klären, wer nun mein wahrer biologischer oder spiritueller Vater ist. Diesbezüglich genauer bei meiner Mama nachzubohren kam mir nicht in den Sinn. Ich hatte auch Bedenken, sie mit meiner ungeheuren Frage zu belasten. Schließlich war es ihr Recht, ihr Leben nach ihrer persönlichen Lebensphilosophie zu gestalten – eben so, wie es die Umstände in der damaligen Wirtschaftslage erlaubten. Wer aber ist jetzt mein wirklicher – Vater??

Ein junger Mensch mit einer alten Seele …?

Als diese junge wissende Seele wurde ich, Helmut, als besonders altklug wahrgenommen, was mich damals sehr kränkte. Denn ich wusste, dass ich mit meinen Aussagen und Empfindungen richtig lag und die anderen nicht richtig lagen, da sie mit ihren ihren dogmatischen Meinungen und ihrem unbedingt Rechthaben-Wollen ständig damit beschäftigt waren, sich aufzublasen wie eine große Seifenblase.
Oftmals war ich der Auslöser, dass manche Seifenblase im Beisein einer großen Menschenmenge zerplatzte, worüber der betroffene Mensch sich zuerst blamiert fühlte und auf mich schrecklich böse war.

Ich dachte ganz blauäugig, ich könnte im Sinne Gottes dann auf diese noch unwissenden Menschen hinsichtlich ihrer Unwissenheit positiv und motivierend einwirken … sie von einer gleichzeitig existierenden, für sie jedoch unvorstellbaren geistigen Welt überzeugen und Gutes tun – als Vorbildwirkung. Doch dafür war ich noch zu jung und doch nur ein Kind für diese Erwachsenen.

Meine wahre Bestimmung z. B. liegt darin, Menschen über die Unsinnigkeit ihrer Rechthaberei aufzuklären und ihnen dabei die Kontrolle über ihre egoistische Geltungssucht bewusst zu machen.

Menschwerdung

Helmut (mit Hand auf Mutters Schulter) im Kreise seiner Lieben

Die Menschwerdung zeigte sich nicht nur im Erkennen der Unterscheidung von Gut und Böse, sondern auch im Erkennen: Es gibt das Gute des Bösen und es gibt das Böse im Guten.

Beispiel: Wenn Eltern ihre Kinder maßregeln, damit diese im Leben bewusster agieren können, erscheint diese Maßnahme dem Kinde als bösartige Handlung ihrer Eltern. Das Gute darin vermögen sie noch nicht zu erfassen.

Beispiel: Wenn Eltern ihren Kindern alles erlauben, was diese wollen, erscheinen Eltern als großzügig und gut in den Augen ihrer Kinder. Noch erkennen die Kinder nicht das Böse und das nicht Gute in diesem vermeintlichen Guten.

Wie ich schon im Interview gesagt habe, wollte ich schon als kleiner Bub in den Himmel zu meinem verstorbenen Papa kommen.

Jedoch, als ich endlich dort oben im Himmel war, hatte ich keinen Augenblick damit verschwendet, nach meinem Papa Ausschau zu halten.

Dafür muss es einen bisher unerkannten Grund gegeben haben.

Als Bub durfte ich GOTT begegnen. Gott hat keine Konturen, Umrisse oder eine Form. Die Gottes-Existenz besteht aus allem, was es für uns gibt und was es nicht für uns gibt. Er besteht aus allem, was wir wahrnehmen, und aus allem, was wir sehen und anfassen können, aber auch, was wir nicht – oder noch nicht – wahrnehmen können.

Eingebettet in dieses unbeschreibliche „ALLES und NICHTS“ im Meer aller Möglichkeiten, wurde Gottes Existenz eine reale Erfahrung für mich!